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Unser Namensgeber

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Ludwig Philipp Weiß

Meine Geschichte

Ich, Philipp Weiß, genauer gesagt Ludwig Philipp Weiß, wurde im Jahre 1764 geboren. Meine Familie ist schon seit 1617 in Fürstenfeldbruck beheimatet und besitzt noch heute das Hotel Post.

Unter anderem habe ich mir einen Namen als Posthalter gemacht. Da hatte ich die Verantwortung, den reibungslosen Betrieb der Postdienste zu gewährleisten. Dazu gehörten Dinge wie die Organisation und Verwaltung der Pferde, die für den Posttransport verwendet wurden, sowie die Pflege und Wartung der Postkutschen. Ich stellte sicher, dass die Postkutschen rechtzeitig abfuhren und die Briefe und Pakete sicher und effizient an ihre Bestimmungsorte gelangten.

Das Posthalteramt war nicht nur ein geschäftlicher Betrieb, sondern auch ein Treffpunkt für Reisende, Händler und Einheimische. Hier wurden Informationen ausgetauscht, Neuigkeiten verbreitet und Geschäfte abgeschlossen. In gewisser Weise war das Posthalteramt eine Art soziales Zentrum, in dem unterschiedlichste Menschen aufeinandertrafen und miteinander in Kontakt kamen.

Dazu habe ich die Brucker Straße von der Landsberger Chaussee bei Germering bis Augsburg erweitern und zu einer wahren Hauptstraße umgestalten lassen. Zehn Jahre lang war außerdem der Münchner Poststall in der Fürstenfelder Straße untergebracht. Dabei musste ich im Jahre 1805 als Reichspoststallmeister auch einmal genügend Pferde für die Weiterreise des französischen Kaiser Napoleons bereitstellen, was eine anspruchsvolle Aufgabe war. In dem Zuge habe ich mich auch umbenannt in Louis Philipp Weiß, das klang einfach französischer. Zu dieser Zeit war ich auch Hauptmann der Nationalgarde in Fürstenfeldbruck, also der militärische Chef.

Die Wiedereröffnung der Brucker Poststraße hatte mich dazu bewegt, am königlichen Hof vorzuschlagen, bei Puch ein Denkmal für Ludwig den Bayern zu errichten, der dort bei der Bärenjagd gestorben war.

Darüber hinaus sagt man mir nach, dass ich das Kloster Fürstenfeld, gerettet habe, welches aufgrund seiner Baufälligkeit zerstört werden sollte, indem ich als Sprecher einer Delegation Brucker Bürger beim Kurfürsten Max Joseph IV. um die Schonung des Bauwerks gebeten habe. Als auf dem Areal eine Fabrik gebaut werden sollte, nahm ich außerdem an den Verhandlungen teil und trug dazu bei, dass das Kloster stattdessen erhalten blieb.

Von meinem Wahlkreis wurde ich, vermutlich aufgrund meiner vielen Bemühungen für die Region, in die erste bayerische Ständeversammlung (Landtag) gewählt und vertrat hier deren Interessen.

1824 bin ich im Alter von 60 Jahren an einer Lungenkrankheit gestorben. Da man aber nicht vergessen hat, was ich für die Stadt Fürstenfeldbruck geleistet habe, wurde 1953 die Philipp-Weiß-Straße nach mir benannt, in der sich auch heute noch eine Grundschule mit meiner Postkutsche im Logo befindet.

Zeitungsartikel

Merkur.de 

"Wie ein Posthalter Fürstenfeld gerettet hat

25.01.2022 von Ingrid Zeilinger

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